„Von Mäusen und Menschen“

Insgesamt 30 Schüler und Schülerinnen der 4-stündigen Biologiekurse der Kursstufe 1 folgten mit ihren Lehrerinnen Frau Riegel, Frau Hanenberg und Frau Decker-Eisel der Einladung der Medizinischen Fakultät der Universität Ulm zum Schülernachmittag, der jedes Jahr angeboten und von zahlreichen Schulen wahrgenommen wird.

Unter dem Motto „Blick hinter die Kulissen der biomedizinischen Forschung“ wurden den Schülerinnen und Schülern im vollbesetzten Hörsaal zunächst die verschiedenen Forschungsschwerpunkte vorgestellt. Anschließend wurden die Schülerinnen und Schüler in Gruppen aufgeteilt und den verschiedenen Kliniken und Instituten zugewiesen.

Die MPG’ler, die das Institut für Physiologische Chemie besuchen durften, wurden zunächst von Prof. Knöll über den Einsatz von Mäusen als Modellorganismen informiert. Da Mäuse-DNA zu 98 % mit der menschlichen DNA überein stimmt, sind Mäuse gut geeignet, um die Entstehung von Krankheiten beim Menschen zu verstehen und nach Therapiemöglichkeiten zu suchen. Auf großes Interesse stieß die Tatsache, dass transgene Mäuse z. B. bei der Untersuchung der Entstehung von Krebs, Diabetes, Multipler Sklerose oder auch ADHS eingesetzt werden. Prof. Knöll führte auch aus, dass Tierversuche nicht beliebig durchgeführt werden können, sondern, dass im Vorfeld ein Tierversuchsantrag, der genauestens beschreibt, welche Versuche mit wie vielen Mäusen durchgeführt werden sollen, der Ethikkommission mit Sitz in Tübingen vorgelegt werden muss.

Im Anschluss daran durften die Schülerinnen und Schüler unter Anleitung Schnitte der Bauchspeicheldrüse einer Maus anfertigen, anfärben und im Mikroskop anschauen.

In einem weiteren praktischen Teil sollte DNA aus einer Kiwi isoliert und mit Hilfe einer Gelelektrophorese sichtbar gemacht werden. Leider blieb für diesen Teil wenig Zeit, so dass das Ergebnis nicht so zufriedenstellend war.

Dennoch fanden die Schülerinnen und Schüler, dass der Einblick in die Labore und die dort geleistete Arbeit sehr aufschlussreich war.

Die zweite Gruppe verbrachte den Nachmittag in der Klinik für Herz-, Thorax- und Gefäßchirurgie. Zunächst erhielten sie einen Überblick über die aktuelle Forschung z.B. über den optimalen Zugang einer Herz-Lungen-Maschine, aktuelle Medikamentenforschung, Züchtung von Geweben, die abgestorbenes Gewebe bei Herzinfarkten ersetzen sollen. Im Anschluss konnten sie im Labor das Modell einer Herz-Lungen-Maschine in Aktion sehen, mit dem ermittelt werden soll, ob der Zugang über die Bein – oder Armvenen oder direkt am Herzen erfolgen soll. Sie konnten menschliche Blutgefäße an einem Testgerät beobachten, mit dem eine Messreihe mit Medikamenten durchgeführt wurde. Das „Highlight“ war die mikroskopische Beobachtung von Endothel- und Herzzellen. Dieser Tag im Labor vermittelte den Schülerinnen und Schülern die Erkenntnis, wie komplex Forschung ist und dass es erforderlich ist, dass viele verschiedene Fachgebiete zusammenarbeiten.