„Da gehen wir hin“, dachten sich die Klassen 10 a und b inklusive Frau Presch und Frau Bredtmann spontan. So wurden innerhalb weniger Tage und kurzen Übens Ideen gesammelt für eine Aufführung zum Europatag am 9. Mai auf dem Heidenheimer Rathausplatz. So viel sei verraten, die Bedeutung der Zahl „72“ kennt nun jeder, der da war…
Sämtliche Heidenheimer Schulen waren mit einem Beitrag für ein etwa einstündiges Treffen vertreten. Außerdem spielte das Jugendblasorchester die „Ode an die Freude“. Nach einem stillen Flashmob, bei dem zwölf Sterne, die die Gründungsnationen symbolisieren, von einer siebten Klasse in den Himmel emporgehoben worden waren und sich die Menschenmenge um jene gerankt hatten, begann der Festakt zu Ehren Europas mit einleitenden Worten des Oberbürgermeisters Bernhard Ilg und dem Schulleiter Holger Nagel. Es folgten Redebeiträge von Schülerinnen und Schülern des HGs und Werkgymnasiums sowie, besonders interessant, da wohl weitgehend unbekannt, die Eindrücke einer indischen Austauschschülergruppe.
Nach einigen Wortbeiträgen, vornehmlich zu Werten Europas und Arbeitsweise der EU, bildete das MPG den Abschluss der Veranstaltungen. In einem prägnanten szenischen Spiel, gespickt mit selbstgestalteten Plakaten, wurde das aktuelle und von den Schülern selbst gewählte Thema „Terror“ mit dem traditionellen, charakteristischen Merkmal „Frieden“ verbunden. Eine Karikatur überzeichnete die Aussage: Frieden und Zusammenhalt wiegen mehr als Terror – was eine übergroße Taube symbolisiert, die im Begriff ist, einen Terroristen zu verspeisen.
Nicht nur wurde eine Landkarte mit Orten des jüngsten Terrors gezeigt. Vor allem die 72 Jahre des Friedens wurden hervorgehoben. Die Gestiken des Kampfes, die sich nach einer Interjektion „Halt! Stopp!“, zu einer friedlichen, bunten Menge formierten, drohten bei der schnell aufgeführten Darbietung und dem weiten Platz in der Wirkung unterzugehen. Die mehr als 1000 Augenpaare der Zuschauer mögen auf den ein oder anderen Darsteller doch respekteinflößend gewirkt haben. Die Summe der Aussagen in szenischem Spiel, Standbild, Wortlauten und grafischen Darstellungen hallen jedoch sicherlich bei dem Publikum nach und sorgten außerdem für den ein oder anderen Lacher. Das war Geschichte und Politik am Beispiel Europas zum Anfassen, greifbar geworden für und von beherzten Schülerinnen und Schülern.