Am Mittwoch, den 19.07.2017, sind wir (Herr Wagner, Busfahrer Armin und 11 Schüler) mit Bus, Lust und Laune ins Elsass aufgebrochen. In Frankreich angekommen, haben wir uns zuerst den Isenheimer Altar in Colmar näher angeschaut. Ein Wandelaltar, d.h. ein Altar mit aufklappbaren Flügeln und somit auch mehreren Bildebenen, welcher als einer der bedeutendsten Werke der europäischen Kunstgeschichte gilt.
Wer mehr Bilder sehen wollte, hatte daraufhin die Möglichkeit, noch viele weitere Ausstellungen im Museum zu besichtigen. Die anderen hingegen konnten die kleine, aber feine Stadt Colmar erkunden. Noch am gleichen Tag fuhren wir mit dem Bus weiter in die Vogesen, auf den Col du Linge/Lingekopf. Dort besuchten wir einen Schauplatz der Gefechte zwischen Frankreich und dem Kaiserreich im 1. Weltkrieg. Während wir die befestigten Schützengräben abliefen, trugen uns Marcel und Niklas Auszüge von Kriegsliteratur, bezogen auf die damalige Kriegszeit wie etwa von Remarque, Stramm und Jandl, vor. Anschließend konnte man im nebenstehenden Museum die nachgestellten Lebensverhältnisse und Kriegsfunde aus den Gräben der Kammlinie betrachten. Abends, bevor wir in unserer Unterkunft ankamen und das ältere Gasthauspaar Kuhn uns freundlich empfangen hat, stürmten wir den nächstgelegenen Supermarkt, und kochten mit den Lebensmitteln unser Abendessen. Nach dem Essen fand das klassische Spiel Rommé statt und wir verbrachten kartenspielend unseren Abend. Mit der Besichtigung des KZ Natzweiler-Struthof begann unser Donnerstag. Dort angekommen fiel uns die Widersprüchlichkeit der Lage auf, denn die Landschaft mit dem Ausblick stand im Gegensatz zum Tod und dem Leiden der Deportierten des Konzentrationslagers. Referate klärten uns über das Konzentrationslager auf, über die Geschichte des Lagers und Umgang der Literatur mit dem Holocaust (auch hier hörten wir literarische Auszüge von Feuchtwanger, Celan und Vigée). Das KL Natzweiler-Struthof wurde am 1.Mai 1941 auf dem Mont-Louise errichtet. In diesem Konzentrationslager waren ungefähr 52 000 Menschen aus ganz Europa untergebracht. Davon kamen 22 000 nie wieder zu Hause an. Insassen waren Menschen aus Frankreich, Polen, Spanien, Deutschland, Belgien und anderen europäischen Ländern. Berüchtigt waren auch die medizinischen Versuche – in einer Baracke sind noch die Räumlichkeiten dieser menschenunwürdigen Versuche zu sehen. Die Versuche fanden u.a. mit Senfgas statt. Die Häftlinge erhielten u.a. 150 Gramm Brot am Tag und ein Stückchen Margarine. Von Stacheldraht und Wachtürmen umzäunte Baracken – 1954 wurden die einsturzgefährdeten Baracken abgerissen, aber vier sind noch erhalten geblieben.
Im Anschluss fuhren wir nach Straßburg, die „Hauptstadt Europas“. In Straßburg haben wir uns das Wahrzeichen Straßburgs, das Straßburger Münster, genauer angeschaut. Sowohl außen als auch innen ist das Münster eines der schönsten und bekanntesten Bauwerke in Europa. Daraufhin konnte man die Aussichtsplattform besteigen. Anschließend durften wir uns in Kleingruppen frei durch die schöne Altstadt bewegen. Der Abend verlief wie der Vorherige, d.h. Supermarkt stürmen, gemeinsam kochen und Rommé spielen.
Am Freitagmorgen hat uns der Busfahrer leider, aber sicher wieder zurück nach Heidenheim gefahren.
Insgesamt waren es zwei sehr interessante Tage im Elsass, auch wenn das Wetter uns hart erwischt hat. Trotzdem hat die Exkursion uns allen gefallen, sonst wären wir ja nicht mitgekommen. 😉
Vielen Dank an Herrn Wagner, unseren loyalen Busfahrer Armin und unser nettes Gasthauspaar Kuhn!