Minuten nach Wettkampfende umlagerten im Heidenheimer „Aquarena“ die MPG-Schwimmerinnen den Wettkampfleiter Wolfgang Erdt und inistierten in einer heißen Debatte, das Hellenstein-Gymnasium (HG) entweder zu disqualifizieren oder wenigstens mit einer Zeitstrafe zu belegen. Das eine ist nach dem olympischen Gedanken grob unsportlich und eines tüchtigen Sportlers nicht würdig. Das andere Ziel der Mädchen, wenigstens eine Zeitreduktion für die eigene Mannschaft zu erreichen, ist nach moralischen Gesichtspunkten nicht weniger verwerflich, jedoch war es in dieser Situation für die Damen überlebenswichtig. Der sichtlich genervte Herr Erdt gestattete dann generös eine fünfsekündige Bonifikation.

Hintergrund dieses Ereignisses war der „Jugend trainiert für Olympia“-Wettkampf im Schwimmen am Montag, 26. März 2012, im „Aquarena“. Das MPG trat mit einer Mädchen- (Karolin Hofele, Julia Benning, Pia Sauter, Karolin Teuber, Sarah Braun, Helena Bauer, Franzi Keck und Leonie Lebeda) und einer Jungenmannschaft (Philip Kelterer, Eduard Wosnjak, Enis Demren, Moritz Welter, Philipp Schuck, Artem Vorontsov, Johannes Weiße, Sebastian Hitzler, Johannes Herder, Timo Hetze und Konradin Schönborn) an, wobei sich die Jungen bereits nach der ersten Disziplin (Wettkampffolge: 6x25m Freistil-/Rückenstaffel, 6x25m Beinschlagstaffel, 4x25m Bruststaffel, 6x25m Koordinationsstaffel, 10min Dauermannschaftsschwimmen) vom ersten Platz sichtlich enttäuscht verabschieden mussten – das konkurrierende und wiedererstarkte HG war zu stark. Am Ende belegten die männlichen Schwimmer den zweiten Platz, knapp vor dem Werkgymnasium.

Die Mädchen traten u.a. ebenfalls gegen das HG an, dessen Schwimmerinnen waren äußerlich mindestens einen Kopf größer und bis zu zwei Jahre älter als unsere Schwimmerinnen (die zu startende Altersklasse umfasst die Jahrgänge 99 bis 02), doch unsere MPGler machten diese Unzulänglichkeiten mit Schnelligkeit, Stärke und Willen wett.

Die oben angesprochene Zeitstrafe bezog sich die Beinschlagstaffel und auf angebliche Fehler beim Wechsel. Frau Marianek protestierte und erreichte eine Zeitgutschrift von fünf Sekunden. Am Ende wurde das Mädchen-Team des MPG Zweite, um zwei Sekunden vom HG geschlagen, die Zeitreduktion war zu gering ausgefallen und deshalb pochten die Schwimmerinnen auf eine zusätzliche Zeitstrafe für das HG. Der Sieg hätte die direkte Qualifikation für das RP-Finale nach sich gezogen.

Diese beiden z.T. hochklassisch besetzten Schwimmmannschaften sind das jüngste Kapitel im MPG-Schwimmsport-Aufschwung. Die Schule hat nun wieder Schwimmmannschaften in allen Jahrgängen, von der fünften Klasse bis zur Oberstufe, die sich sportlich und charakterlich gut ergänzen. Ein Luxus von ausgewogener Qualität, im Schulschwimmsport-Paradies keine schlechten Aussichten für die nächsten „Jugend trainiert für Olympia“-Wettkämpfe. Dann gerne wieder erste Plätze, aber ohne Zeitstrafen für anderen Mannschaften zu fordern.