Am liebsten würden wir ewig hier bleiben, kein Wunder. Unsere Schule hier beginnt um 9 Uhr, und wenn wir ankommen, scheint schon längst die Sonne und die Kinder spielen, lachen, rennen – sind glücklich. Es ist die Lebensqualität hier, die Australien für uns so anziehend macht, der entspannte Alltag und der Unterschied, dass auch Wert auf den Menschen selbst gelegt wird, und nicht nur auf die Leistung, die er bringt. Da nehmen wir auch gern die Schuluniformen in Kauf, die am Anfang ungewohnt waren, aber schnell zum Alltag – normal – wurden.

Abgesehen von den “Klosterregeln“, die uns nicht immer ganz verständlich sind, ist der Schulalltag locker. Begonnen wird der Tag mit einer Besprechung in der Klasse, das ‘‘School prayer‘‘ wird gemeinsam aufgesagt, es gibt einen Spruch zum Nachdenken und Events werden angekündigt, Events, die hier gar nicht so selten sind. Verschiedene Sportveranstaltungen wie der “Swimming sportsday“ oder der “Funrun“, aber auch Veranstaltungen, an welchen Geld gesammelt wird, für Menschen, die es mehr brauchen als wir hier – dieses Jahr zum Beispiel Krebskranke Kinder – verbinden Freizeit und Schule der Kinder. Auch ein Camp gibt es jedes Jahr, wir waren bei dem der 11ten Klasse dabei.

Schule gegen drei Tage ohne Strom, fließendes Wasser oder anderen Luxus, welchen wir eigentlich gewohnt sind. Warum eigentlich nicht.. 3 Tage sind wir mit Kanus – vollgepackt mit unseren nötigsten Sachen – von Camp zu Camp gepaddelt. Mit einigen Pausen, welche wir dann meistens zum Abkühlen im Wasser genutzt haben – oft freiwillig, aber manchmal musste man sich auch unfreiwillig eine Abkühlung gönnen. Zum Kochen hatte jeder seine Fertigpäckchen, so sind auch die schlechtesten Köche nicht verhungert. Es war auf jeden Fall eine sehr gute Erfahrung mal nur das Nötigste zur Verfügung zu haben.

Die Schule endet hier nach sechs Schulstunden, um 15Uhr. Nach der Schule gehen wir an den Fluss, in die Stadt, machen Sport oder entspannen daheim und genießen einfach nur die Ruhe. An den Wochenenden unternehmen wir oft was mit den Gastfamilien, besichtigen Städte, fahren Wasserski oder surfen und lassen uns faszinieren von der Schönheit Australiens mit all ihren Quellen, Flüssen, Wasserfällen und Seen, die wir so nur aus Filmen kennen. Natürlich unternehmen wir auch ganz normale Sachen, die wir aus Deutschland kennen, treffen uns mit Freunden oder gehen ins Kino.

53 Tage sind wir nun hier, 31 bleiben, und es fühlt sich nicht mehr an wie ein Austausch. Gastfamilien sind zu Familien geworden, Klassenkameraden zu Freunden und das Leben hier, das Leben ist nun unser Alltag.

Anne, Annika, Maren, Markus (alle 10b), Pia (10a), Carolin (10c)