Nachdem er seine Geburt beschrieb, welche in der damaligen Zeit zu Hause stattfand und sogar der Arzt nur zu Fuß oder mit dem Fahrrad kommen konnte, erzählte er uns über den gefürchteten Waschtag. Nur alle 4-6 Wochen wurde der Waschtag durchgeführt, da es ein sehr mühsamer und schwieriger Vorgang war. Daher ist die Waschmaschine eine Erleichterung des Alltags, wie auch der Backofen. Nur wenige Haushalte besaßen einen Backofen, der sich heute in jedem Haus finden lässt. Wenn damals etwas gebacken werden musste, brachte man dieses Gebäckstück zur nächstgelegenen Backstube, wo man es für etwas Geld backen lassen konnte. Auch die Lebensmittelläden waren noch nicht sehr verbreitet. Oft gab es nur einen kleinen, der nur die notwendigsten Lebensmittel verkaufte. Einer der besten Entwicklungen der heutigen Zeit sind die Toiletten, diese waren damals nicht annähernd so sauber. Sie bestanden aus einer Grube, welche nur selten geleert wurde. Ein Holzbrett mit Loch diente als Sitz. Außerdem erfuhren wir, dass das Schulleben damals noch wesentlich strenger und disziplinierter war. Werner Rabus besuchte die Volksschule und die Horst-Wessel-Oberschule, die sich im Gebäude des heutigen Hellensteingymnasiums befand. Zu Beginn seiner Schulzeit schrieb man noch mit Griffeln auf Schiefertafeln, da Papier sehr teuer war und man die Tafel bis zu einem Jahr nutzen konnte. Zudem wurde zu seiner Schulzeit sehr auf die Schönschrift geachtet und diese benotet. Wenn man in der Schule den Lehrer nicht respektierte oder sich einen Streich erlaubte, waren Prügelstrafen zulässig. Nach dem Schultag, in seiner Freizeit traf er sich gerne mit Freunden und machte viel Blödsinn. Als Rabus sechs Jahre alt war, kam schließlich Hitler an die Macht. Er hatte selbst erlebt, dass Hitler sich sehr auf die Jugend konzentrierte und mehrere Jugendorganisationen wie etwa die Hitler-Jugend für sie organisierte. Doch in seiner späten Jugend musste er in verschiedene Kasernen gehen, die weit von zuhause weg waren. Zudem musste er sich vielen gefährlichen Situationen aussetzen, wie zum Beispiel einem Bombenangriff, bei welchem er mehrere Kameraden verlor.
Das Gespräch war sehr interessant, da die Unterschiede zur damaligen Zeit sehr groß sind und man sich als Jugendlicher gut in die Schilderung hineinversetzen konnte. Zum Abschluss beantwortete Werner Rabus mit Freude einige Fragen über das Erzählte. Uns hat es sehr gefreut, ihn als Gast am MPG begrüßen zu können und möchten uns hiermit noch einmal herzlich dafür bedanken.