Am Mittwoch, 6. März 2013, stand eine Exkursion in das Bundesarchiv nach Ludwigsburg für die beiden 4-stündigen Geschichtskurse der Kursstufe 1 und 2 auf dem Programm. Dazu fuhren wir pünktlich um 08:15 Uhr in Begleitung von Herrn Wagner los. Nach einer amüsanten Busfahrt kamen wir dann um 10 Uhr in Ludwigsburg an, wo wir anschließend durch Herrn Gohle, stellvertretender Leiter der Außenstelle Ludwigsburg des Bundesarchivs, Herrn Stange, ehemaliger Geschichtslehrer, und Herrn Kreß, archivpädagogischer Mitarbeiter, begrüßt wurden.

Wir erfuhren, dass dieses Bundesarchiv die „Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen“ seit 1958 beheimatet. Daraufhin wurden wir in zwei gleich große Gruppen eingeteilt, wobei die eine sich zuerst mit dem Strafgesetz, die andere sich direkt mit den Verbrechen der Terrorherrschaft auseinandersetzte. Herr Stange erläuterte uns allgemein das Strafgesetz, insbesondere den Unterschied zwischen Mord und Totschlag, Beweise und Indizien, welche eine wichtige Rolle in der Verurteilung der nationalsozialistischen Täter spielten. Außerdem erhielten wir Informationen über die Nürnberger Prozesse, die von 1946-49 stattfanden. Inzwischen wurde der anderen Gruppe das Archiv, das über 1,7 Millionen Karteikarten beheimatet, gezeigt. Diese Karteikarten sind nach Name, Ort und (Armee-) Einheit geordnet und dienen zur Aufklärung der NS-Verbrechen. Außerdem konnten wir Urteile sowie anderes Archivgut begutachten. Nach einer dreiviertel Stunde wurde getauscht, sodass beide Gruppen einen Einblick sowohl in das Strafgesetz als auch in das Archiv bekommen. Anschließend wurde eine kleine Mittagspause eingelegt. Um 13:00 Uhr ging es dann weiter, wobei wir nicht mehr an einer Führung teilnahmen, sondern selber die Arbeit eines Staatsanwaltes übernahmen. Hierzu wurden wir wieder in kleine Gruppen eingeteilt und bekamen Kopien von Dokumenten, mit denen wir herausfinden mussten, welches Urteil der jeweilige NS-Verbrecher bekommen hatte und ob es plausibel begründet war. Wir erstellten Plakate, die wir anschließend in einer kleinen „Ausstellung“ präsentierten. So verging auch der zweite Abschnitt unserer Exkursion schnell und wir fuhren nach fünf Stunden Archivarbeit wieder Richtung Ostalb.

Ein großes Dankeschön geht an die Mitarbeiter des Bundesarchiv, den Busfahrer Gerd und an Herrn Wagner, ohne die diese interessante Exkursion nicht stattfinden hätte können.