Am vergangenen Mittwochabend präsentierte sich die Klasse 9b samt mehrerer Lehrer in edler Abendgarderobe, um der Generalprobe der Oper „Der Fliegende Holländer“ beizuwohnen. Die Oper Richard Wagners, der für sein Wirken als Gesamtkünstler bekannt ist, wurde in moderner Art und Weise inszeniert. Die stimmgewaltigen Sängerinnen und Sänger wurden im Graben von den Stuttgarter Philharmonikern begleitet. Trotz der Ankündigung von möglichen Unterbrechungen oder auch Wiederholungen seitens des Dirigenten Marcus Bosch wurde uns eine durchlaufende Vorstellung, die in ihrer Vollendung der Premiere gleichkommt, dargeboten.

Schauplatz der Aufführung unter freiem Himmel war der Rittersaal des Schloss Hellensteins. Empfangen von der beeindruckenden Kulisse der Schlossruine nahmen wir im hinteren Teil der Tribüne Platz. Dank der ausführlichen Einführung durch unsere Musiklehrerin Frau Oszfolk und Frau Nerbel vom Educationprogramm der Opernfestspiele, die uns einen interessanten Einblick in die für uns zumeist unbekannte Welt der Oper gewährte, waren wir im Vorfeld über die inhaltlichen Zusammenhänge und die Entstehungsgeschichte aufgeklärt worden.

Besagte zeitgemäße Inszenierung umfasste eine Einbindung des Publikums in das dargestellte Geschehen. Um den charakteristischen Zug der Habgier der Figur des „Daland“ anschaulich zu vermitteln, bediente sich der Regisseur einer interaktiven Erweiterung der Inszenierung, indem Goldscheine aus Papier dem Publikum entgegengeworfen wurden. Nachdem die Mehrheit der Zuschauer mit großer Gier eifrig nach den Scheinen griff, sollte diese Metapher dem Publikum die eigene Habgier, die sich nicht von der Dalands unterschied, zu Gemüte führen. Darüber hinaus konnte das Bühnenbild, das mit großer Vielseitigkeit immer neue Stimmungen zauberte, überzeugen. Dennoch fanden nicht alle Elemente der Inszenierung unsere Zustimmung, wie beispielsweise die Einbindungen eines Selfie-Sticks, der unserer Meinung nach dem zeitgenössischen Geschehen widersprach.

Die Oper konnte insbesondere durch ihre musikalischen Raffinessen sowie den ungeahnten Wendungen überzeugen. Das malerische Ambiente unter freiem Sternenhimmel rundete das kulturelle Ereignis ab. Bestimmt wird dies nicht unser letzter Besuch der Heidenheimer Opernfestspiele gewesen sein!